Zürichs Zukunft mitgestalten mit der Stadtidee

Die Stadt Zürich hat im Juni 2021 ein Partizipationsportal gegründet, in dem zukunftsorientierte Ideen gesammelt wurden um Zürich aufzuwerten.

«Stadtidee – Mitwirken an Zürichs Zukunft»

Slogan des Partizipationsportals

Mit diesem Slogan wurden Ideen gesammelt, welchen einen Mehrwert für das Klima, die Umwelt oder Kinder & Jugendliche bieten. Über das Portal staadtidee.ch konnte sich jede und jeder aktiv an der Zukunft von Zürich beteiligen, sei es durch die aktive Planung, Bauvorhaben oder speziellen Themen, sowohl in bestehenden Gremien, aber auch in Form von freiwilliger Mitarbeit im Quartier oder in der Nachbarschaft. Dabei konnten vom 10. Juli bis zum 4. September 2021 Ideen eingereicht und weiterentwickelt werden, sei es durch den Austausch auf dem Portal, aber auch bei Events.

540’000 CHF für 61 Ideen der Bevölkerung

Damit testet die Stadt ein partizipatives Budget, das heisst, Bürgerinnen und Bürger können über die Verteilung von wesentlichen Teilen des städtischen Budgets entscheiden. Im Falle der Stadtidee, war es ein Gesamtbudget von 540’000 CHF, wobei verschiedene Ideen mit Fokus auf die Themen «Klima», «Umwelt» und «Kinder oder Jugendliche» umgesetzt werden sollten. Im Rahmen des Projekts wurden 167 Ideen eingereicht. Diese konnten einen maximalen Betrag von 9’999 CHF beantragen. Nach einer Machbarkeitsprüfung durch die Stadt  Zürich und einigen Anpassungen schafften es 135 Projekte in die engere Auswahl und zur Abstimmung. Schliesslich haben 61 Projektideen gewonnen.

Beteiligung für alle mit Zürich Bezug

Über die Projekte abstimmen durften alle, die in Zürich leben, arbeiten oder sonst viel Zeit in Zürich verbringen. Konkret bedeutet das, dass alle Personen die einen Bezug zu Zürich haben, zwischen dem 25. Oktober und dem 7. November 2021 für ihre Lieblingsprojekte voten konnten. Das Besondere dabei, es konnten alle Ideen einreichen und abstimmen unabhängig von Alter, Herkunft und Wohnsitz. So war weder ein Schweizer Pass nötig um dabei zu sein, noch Volljährigkeit. In der Abstimmungsphase wurde gemeinsam entschieden, wie die 540’000 CHF eingesetzt werden. Es wurde nacheinander so viele Ideen ausgewählt, bis das ganze Budget verteilt war.

Von Fussweg-Gärten, zur mobilen Schulküche bis zur Velowaschanlage

In diesem Jahr werden die 61 Ideen mit den meisten Stimmen umgesetzt. Am meisten Stimmen – mit 172 Stimmen – bekam die Idee von Fussweg-Gärten. Diese wird mit 9’999 CHF umgesetzt und Fussgängerwege werden mit früchtetragenden Kletterpflanzen überdacht, sodass sie den Fussgängerinnen und Fussgängern im Sommer Schatten spenden und als gesellschaftlicher Treffpunkt dienen.

Fussweg-Gärten in Zürich

Ein weiteres Projekt, dass unterstützt wird, ist das Wildbienenmosaik. Dieses dient zur Förderung der Biodiversität und soll als eine Art Kompensation für den Artenschutz dienen. Momentan ist man dabei, das Wildbienenmosaik zusammen mit Schulklassen zu bebauen und bepflanzen. Ausserdem bringt ein weiteres Projekt mit dem Titel «Bienen für Schulklassen», Schülerinnen und Schülern die Aufgaben von Bienen im Ökosystem bei Bienenführungen mitten in der Stadt Zürich näher.

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Auch kulinarisch, gibt es im Bereich Kinder und Jugendliche Ideen, die nun umgesetzt werden. Das Projekt «Let’s cook the world a little greener» von greentopfprojects.ch möchte mit Kochkursen Kindern und Jugendlichen die vegetarische Küche näher bringen und den Fokus auf eine zukunftsorientierte Ernährung legen, dabei sollen Saisonalität und Regionalität im Fokus stehen.

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In Zürich West möchte man mit dem Slow Mobil, ebenfalls nachhaltig mit Kindern kochen. Das Slowmobil ist eine mobile Schulküche, die Kindern gesundes und nachhaltiges Essen näherbringen soll. Auch dieses Projekt wird nun von der Stadt Zürich mit 9’600 CHF unterstützt.

Slow Mobil – eine mobile Schulküche

Dein Velo ist nach der abenteuerlichen Fahrt durch den Waldweg schmutzig, wie putzt man dieses nun ohne viel Wasser zu verschwenden? In der Region Zürich Süd, werden nun dank der Stadtidee gleich zwei kreative Projekte umgesetzt. Mit der mobilen Velowaschanlage, soll man nun ganz einfach die Möglichkeit haben, sein Velo auf einem öffentlichen Parkplatz zu putzen und im Triemli wird es mit «Bike Wash Triemli» die Möglichkeit geben sein Velo sauber zu halten.

Bike Wash Anlage Triemli

Das Beispiel der Stadtidee zeigt, dass partizipatives Budget funktioniert und zu vielen verschiedenen zukunftsorientierten Ideen aus der Bevölkerung führt, die ohne deren Einbezug und Engagement wohl niemals umgesetzt worden wären. Dank der Stadtidee konnten im vergangenen Jahr, alle die wollten, an der Zukunft von Zürich mitwirken. Ob das Beispiel der Stadtidee nun andere Schweizer Städte anregt ein ähnliches Projekt aufzugleisen, wird sich zeigen. In der Zwischenzeit kann «Gross und Klein» in Zürich von den diversen Veranstaltungen und Möglichkeiten profitieren, welche durch die Stadtidee entstanden sind.

Quellen:

https://mitwirken.stadt-zuerich.ch/processes/stadtidee

https://www.urban-equipe.ch/blog/stadtidee

https://greentopfprojects.ch/

https://www.slowmobil.ch/

https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen/2021/juli/210708a.html


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